Schallortung und Lokalisierung
Schallortung und Lokalisierung
Lärmbekämpfung kommt ohne das Lokalisieren von Schallquellen nicht aus. Dazu existieren in der Akustik verschiedene Methoden. Die Auswahl der richtigen Technik hängt sowohl von der Anwendung als auch von den benötigten Informationen ab. Wir bieten im Wesentlichen zwei verschiedene Verfahren an: Beamforming und Intensitätsmesstechnik.
Mit Beamforming arbeitet die Akustische Kamera. Das Verfahren beruht darauf, dass das Mikrofonarray auf die verschiedenen Messpunkte auf dem Messobjekt „fokusiert“ wird. Gemessen wird im sogenannten Fernfeld, d. h. in einem Abstand von 1 m bis 300 m. Das Verfahren – respektive die Akustische Kamera – erzeugt aufgrund der mit Mikrofonen aufgezeichneten Signale eine Schallkarte und verknüpft diese mit dem optischen Abbild des Messobjekts und ist auch fähig, dynamische Vorgänge als akustische Videos darzustellen. Auch frequenzselektive Darstellungen sind dabei möglich.
Die Akustische Kamera ist sehr schnell und erweitert die Zeit- und Frequenzselektivität der klassischen Akustik um die Komponente der Ortsselektivität. Sie hilft, Quellen auch aus großer Distanz zu orten.
Auch Intensitätsmesstechnik kann zur Quellenortung eingesetzt werden. Intensität beschreibt, wie viel Schallleistung durch ein Flächenelement austritt. Es ist eine Nahfeldmethode und wird in einem Abstand von 10 bis 30 cm vom Messobjekt eingesetzt. Intensität ist eine gerichtete Größe und kann somit auch die Richtung der Abstrahlung bestimmen.
Gemessen wird Intensität mit einer Intensitätssonde. Diese Sonden bestehen aus zwei phasengleichen Mikrofonen und beruhen darauf, dass Schallintensität als Produkt von Schallschnelle und Schalldruck berechnet werden kann.
Ein großer Vorteil ist, dass die Schallintensität auch bei Störschall gemessen werden kann. Intensität erlaubt ein korrektes Bestimmen der abgestrahlten Leistung. Das Verfahren ist zeitlich aufwändig und setzt stationäre Quellen voraus.